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Vereinbarung

zwischen der Pommerschen Evangelischen Kirche,
vertreten durch Bischof Dr. Hans-Jürgen Abromeit
Bahnhofstraße 35/36
17489 Greifswald

und dem Institut zur Erforschung von Evangelisation und Gemeindeentwicklung
der Theologischen Fakultät der EMAU Greifswald,
vertreten durch den Direktor, Prof. Dr. Michael Herbst
Rudolf-Breitscheid-Str. 27
17487 Greifswald

Vom 26. März 2004

(ABl. S. 38)

Die Pommersche Evangelische Kirche (PEK) hat auf ihrer Synode am 15. Juni 2003 beschlossen, dem Institut zur Erforschung von Evangelisation und Gemeindeentwicklung (IEEG) für zunächst sechs Jahre eine Pfarrstelle zur Verfügung zu stellen. Sie hat damit die Erwartung verbunden, dass das IEEG Aufgaben im Bereich der PEK im Sinne einer Agentur für missionarische Dienste übernimmt (etwa im Umfang einer halben Stelle). Sie hat mit Beschluss vom 7. Oktober 2003 erstmals einen Gemeindepfarrer in diese Stelle entsandt.
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1.

Das IEEG hat in Forschung und Lehre die Fragen von Evangelisation und Gemeindeentwicklung zu bearbeiten. Es ist ein Institut der Theologischen Fakultät, das sich folgenden Themen innerhalb dieses Forschungsgebietes widmen wird: Geschichte der Evangelisation, empirische Erforschung der religiösen Lage in Deutschland, Theorie und Praxis der Evangelisation, Theorie und Praxis der Gemeindeentwicklung, religiöse Bildung in nachkonfessionellen Gesellschaften, Mission und Diakonie. Das IEEG soll möglichst mit anderen Forschungsinstituten, mit kirchlichen und wissenschaftlichen Einrichtungen, freien Werken usw. im In- und Ausland kooperieren und seine Forschungsergebnisse publizieren. Es wird sich in seiner Arbeit an der Ausbildung von Studierenden an der Theologischen Fakultät Greifswald beteiligen, bundesweit Veranstaltungen der Pfarrerfort- und Weiterbildung anbieten, Konferenzen und Tagungen ausrichten und Kirchen und kirchliche Werke beraten.
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2.

(a)
Im Sinne eines praktischen Erprobungsfeldes übernimmt das IEEG Aufgaben im Bereich der PEK im Sinne einer Agentur für missionarische Dienste (etwa im Umfang einer halben Stelle).
(b)
Die Koordination dieser Dienste liegt in Absprache mit dem Wissenschaftlichen Geschäftsführer und den Direktoren des IEEG bei dem von der PEK entsandten Gemeindepfarrer oder der Gemeindepfarrerin. Sie werden vorwiegend auch von der von der PEK entsandten Person geleistet; es können aber auch die anderen Mitglieder des IEEG an diesen Diensten beteiligt werden.
(c)
Die oder der von der PEK entsandte Pfarrerin oder Pfarrer vertritt die PEK in der Amtsleiterkonferenz der Arbeitsgemeinschaft Missionarische Dienste (AMD). Das IEEG wird im Theologischen Ausschuss der AMD durch Prof. Dr. Michael Herbst vertreten.
(d)
Die Dienstaufsicht über die entsandte Pfarrerin oder den entsandten Pfarrer liegt bei den Direktoren des IEEG. Für die Zeit des Dienstes am IEEG ist sie oder er von anderen kirchlichen Aufgaben befreit. Ein Auftrag zur gelegentlichen Wortverkündigung und Sakramentsverwaltung in einer Ortsgemeinde wird jedoch von der PEK erteilt.
(e)
Folgende Dienstleistungen sind (nach dem derzeitigen Stand der Dinge, freilich nicht gleichzeitig) möglich:
  • Beratungsangebote für Gemeinden: Perspektivberatung, „Emmaus“-Projekt, Glaubenskurse (z. B. „Christ werden – Christ bleiben“ als On-the-job-training), Hauskreisarbeit, neue Gottesdienste, Aufbau von Mitarbeiterkreisen, (geistliche) Gestaltung der Arbeit im Gemeindekirchenrat und Hilfen bei Planungsprozessen des Gemeindeaufbaus im Blick auf Dorf, Region, Kleinstadt, Stadt, Neubaugebiete
  • Multiplikatorentagungen für Projekte der Gemeindeentwicklung: GET, Perspektivberatung, SWOT und von nachfolgenden Programmen ähnlicher Art
  • Kurse im Spirituellen Gemeindemanagement für Pfarrerinnen und Pfarrer der Pommerschen Evangelischen Kirche (zweijähriger Kurs, alle zwei Jahre angeboten), wobei ein Angebot der Supervision von der Pommerschen Evangelischen Kirche zu sichern ist
  • Kurse zu Fragen von „Diakonie und Mission“ für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Diakonie im Raum der Pommerschen Evangelischen Kirche
  • Gemeindeaufbauorientierte Supervision von Pfarrerinnen und Pfarrern
  • Kontinuierliche Beratung der Pommerschen Kirche in Fragen des missionarischen Gemeindeaufbaus und der Evangelisation (z. B. Kreiskirchenräte, Kirchenleitung, Konsistorium, Bischof).
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3.

Die Erfahrungen mit dieser Vereinbarung werden alle zwei Jahre, erstmals zum 1. Mai 2006, in einem Gespräch zwischen Vertretern der PEK und des IEEG evaluiert. Gegebenenfalls wird die Vereinbarung im beiderseitigen Einvernehmen korrigiert.
Greifswald, den 26. März 2004
gez. Hans-Jürgen Abromeit
Pommersche Evangelische Kirche
Bischof Dr. Hans-Jürgen Abromeit
gez. Michael Herbst
IEEG der Theologischen Fakultät
Direktor Prof. Dr. Michael Herbst